Geschätzte Anwesende

Ich freue mich sehr, dass ich die Einweihung des neuen Betriebsplanes Forst und den Tag des offenen Waldbodens symbolisch mit meiner politischen Amtsübergabe verbinden darf.

Meine Rede möchte ich deshalb in zwei Teile gliedern. In erster Linie geht es heute um den Wald. Deshalb widme ich meine Worte auch zuerst diesem Thema. Mit der Übergabe des Stadtratsamtes aber geht es auch um Politik, deshalb möchte ich Ihnen abschliessend auch dazu meine Gedanken mit auf den Weg geben.

Vielleicht kennen Sie folgendes Zitat:

Weilen muss man im Wald, nicht eilen
¨Horchen, nicht nur hören
Schauen, nicht nur sehen und bereit sein, zu staunen….

Ich habe diese Aussage übernommen, da Sie meiner Meinung nach sehr gut zum heutigen Anlass passt! Erst wenn man sich vor Ort ein Bild über die Thematik des Forstes und des Waldes macht und die Zusammenhänge von Fachleuten erklärt bekommt, versteht man die Beziehung zwischen Boden und Bäumen sowie die Bedeutung für die Arbeit der Forstwirtschaft so richtig.

Ich habe nicht nur über die Wichtigkeit all dieser Zusammenhänge gestaunt sondern auch über das umfassende Wissen der Forstleute und der Experten zu dieser Thematik. Ich hoffe, dass nicht nur ich sondern auch Sie als Waldbesitzer und Waldinteressierte heute doch das eine oder andere noch dazugelernt haben, von Ihrem Alltag Abstand gewinnen konnten und vielleicht auch Geräusche erhorchen konnten, welche Sie in Erstaunen versetzt haben.

Den neuen Betriebsplan muss ich noch vertieft studieren bis ich ihn ganz verstanden habe, das gebe ich zu.  Da er aber wieder zehn Jahre Gültigkeit hat, bin ich guter Hoffnung, dass ich zu gegebener Zeit auch das letzte Detail verstanden habe.

Der Betriebsplan und ich starten also symbolisch zusammen in die nächste Legislatur. Einer der Unterschiede zwischen uns liegt aber darin, dass der Plan bis ins Jahr 2026 / 2027 Gültigkeit hat. Die Länge meines Amtes aber wird aber wohl darin gemessen, wie ich meine Aufgabe als politische Vorgesetzte der Abteilung Umwelt und Infrastruktur sowie als Stadträtin allgemein meistern werde.

Ob ich mich mit Einsatz, Disziplin und gesundem Menschenverstand für Bülach einsetzen werde oder ob ich bald vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehe. Es wird auch darauf ankommen, wie ich in den Wald oder eben in die politischen Geschicklichkeiten hineinrufe, denn wir alle wissen, dass es dementsprechend herausschallen wird.

Mein Ziel ist es, nicht nur Bäume zu sehen sondern durchzusehen. Ich will die mir übertragene Verantwortung übernehmen und tragen. Ebenfalls ist es mein Ziel, allen Beteiligten mit Respekt und Wertschätzung zu begegnen, denn nur so kann eine gute Verbindung zwischen Bevölkerung, Verwaltung und Politik geschaffen werden. All diese Punkte müssen meiner Meinung hoch gehalten werden, wenn trotz vielfach unterschiedlicher Meinungen entsprechend miteinander gearbeitet werden soll.

In diesem Sinne freue ich mich sehr auf die neue Aufgabe und auf die Herausforderungen. Ich wünsche Dir, Willi, von Herzen alles Gute auf Deinem neuen Lebensabschnitt und ich bin überzeugt, dass Du die neugewonnene Freizeit auch entsprechend zu geniessen weisst.

26. Juni 2018 / Andrea Spycher