Zehn Köpfe für die Sitze im Stadtrat…

Andrea Spycher im Interview

In welchen Bereichen gibt die Stadt Bülach zu viel Geld aus, und wo sollten in Ihren Augen mehr Investitionen getätigt werden?

Trotz stetigem Anstieg des Stellenplans der Stadtverwaltung bleiben die Kosten für externe Berater zu hoch. Ebenfalls wurden aufgrund vieler Fehlplanungen (zum Beispiel Garderobengebäude FC, Bau Asylantenheim) Gelder verschleudert. Aufgrund der steigenden Schülerzahlen muss in die Infrastruktur von Schulhäusern investiert werden. Bei allen Investitionen muss der Grundsatz «Zweckmässigkeit vor Visionen» gelten.

Wer muss wie dafür sorgen, dass Bülach Nord nicht zu einem Schlafquartier verkommt?

Als einziges Mitglied des Gemeinderats habe ich das Geschäft Bülach Nord im Jahr 2015 abgelehnt. Meine Entscheidung habe ich auch aufgrund der zunehmenden Anonymisierung, welche solche Stadtteile mit sich bringen, getroffen. Es liegt in der Eigenverantwortung aller Zuzüger selber, sich am neuen Wohnort zu integrieren. Es soll nur eine geringe Anschubfinanzierung für die Belebung der einzelnen Quartiere geleistet werden.

Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit zwischen Stadtrat und Gemeinderat Bülach, und für welche Art von Politkultur wollen Sie sich einsetzen?

In der Gemeindeordnung ist festgehalten, dass der Stadtrat die Vorgaben des Gemeinderats in konkrete Aufgaben zu überführen habe. Dies wurde in der vergangenen Amtsperiode immer wieder übergangen, was nicht zu tolerieren ist. Der Stadtrat hat die Entscheide des Gemeinderats zu akzeptieren und nicht zu belächeln. In diesem Sinne werde ich mich für eine vertrauensvolle und transparente Politkultur einsetzen.

Was hätte der einzelne Bürger, die einzelne Bürgerin konkret für einen Mehrwert, wenn Sie gewählt würden?

Ich betreibe eine klar bürgerliche Politik und setze mich ein gegen Steuererhöhungen und gegen die weitere Zubetonierung von Bülach. Der Verkehr soll fliessen statt ihn durch Tempo-30-Zonen und weitere Regulierungen zu behindern. Die Lösung von bestehenden Problemen hat Priorität vor Visionen. Jeder Bürger, welcher diese Haltung teilt, darf die Gewissheit haben, dass ich mich mit aller Kraft für diese Ziele einsetzen werde.